China bleibt als weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft für deutsche Firmen ein zentrales Investitionsziel. Viele Unternehmen blicken aber angesichts der stärkeren lokalen Konkurrenz und des zu beobachtenden „ökonomischen Nationalismus“ nicht mehr so optimistisch in die Zukunft wie früher. Trotzdem sehen viele Firmen weiter Chancen für innovative Markenerzeugnisse. Ausländische wie inländische Hochtechnologiefirmen profitieren von gewährten Steuervergünstigungen.
China ist an jeglicher Hochtechnologie sehr interessiert
China ist mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 11,2 Billionen US-Dollar (US$) die zweitgrößte Volkswirtschaft und könnte laut Einschätzung von PWC bis 2050 die USA überrundet haben. Im Ranking des World Economic Forum (WEF) 2017/18 erreichte sie unter 137 untersuchten Ländern in puncto Marktgröße mit ihren 1,4 Milliarden Einwohnern schon jetzt den ersten Platz.
Entwicklung wichtiger Eckdaten (pro Monat)
Indikator | 2015 | 2016 | 2017 |
Bruttolohn Geschäftsführer (in US$; 1 US$ = 6,64 RMB) 1) | k.A. | k.A. | 13.700 bis 15.000 |
Miete für Büroraum in Beijing (in US$ pro qm) | |||
Klasse A 2) | 70,7 | 67,2 | 65,2 |
Klasse B 3) | 56,2 | 52,7 | 51,3 |
Klasse C 4) | 44,2 | 43,9 | 42,8 |
Klasse D 5) | 38,5 | 35,9 | 34,8 |
1) diese Zahl wurde 2017 erstmals erhoben; „Lohn- und Lohnnebenkosten in China“; 2) Beijing Financial Street; 3) Central Business District; 4) Gegend um Beijing Lufthansa Center; 5) Stadtviertel Wangjing
Quellen: Labor Market and Salary Report 2017/18 der Deutschen Handelskammer in China; Colliers
China ist auf seinem Weg zur Hightech-Nation an jeglicher Hochtechnologie sehr interessiert. Angesichts der allgegenwärtigen Umweltverschmutzung sollten auch Umwelttechnologien stark gefragt sein. Allerdings bleibt dieser Markt oft hinter den Erwartungen zurück. Das wird sich erst ändern, wenn die Umweltgesetzgebung über vereinzelte Aktionen hinaus konsequenter umgesetzt wird.
Weit überdurchschnittlich wächst der Nahrungsmittelsektor mit dem Trend zu höherwertigen und gesünderen Produkten. Trotz Zulassungsschwierigkeiten entwickelt sich auch die Nachfrage nach westlichen Medikamenten gut. Treiber sind die steigenden Einkommen und die älter werdende Gesellschaft. Auch sonst wird der Verkauf von Produkten für Senioren zulegen. Generell achten chinesische Kunden zunehmend auf hohe Qualität. Produkte deutscher Herkunft profitieren allgemein vom guten Renommee des Labels „Made in Germany“.
China war 2016 laut „World Investment Report 2017“ der Vereinten Nationen mit einem Zufluss von 133,7 Milliarden US$ eines der wichtigsten Zielländer globaler Direktinvestitionen (ohne Finanzinvestitionen). Für deutsche Firmen ist China laut Bundesbank fünftwichtigstes Zielland. Die Deutsche Handelskammer in China schätzt, dass 2017 rund 5.200 Unternehmen aus Deutschland geschäftlich aktiv sind.
Entwicklung ausländischer Direktinvestitionen
Indikator | 2014 | 2015 | 2016 |
Kumulierter Bestand (in Mrd. US$) | 1.513,3 | 1.642,3 | 1.768,3 |
Nettotransfers (in Mrd. US$) | 119,6 | 126,3 | 126,0 |
Quelle: Investment Promotion Agency of Ministry of Commerce (CIPA)
Deutsche Direktinvestitionen
Indikator | 2013 | 2014 | 2015 |
Kumulierter Bestand (in Mio. Euro) | 48.147 | 63.125 | 69.591 |
Nettotransfers (in Mio. Euro) | 8.142 | 8.468 | 7.759 |
Quelle: Deutsche Bundesbank
Größte deutsche Investoren (Stand: September 2017)
Unternehmen | Branche |
Volkswagen | Kfz |
Siemens | Elektrotechnik, Automatisierung, Digitalisierung |
BASF | Chemie |
Bayer | Chemie |
Bosch | Elektrotechnik, Kfz-Teile |
Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest